Tutorial: Killerbässe aus dem Analog

In vielen Produktion von Dubstep bis Deep House wummert einer aus scheinbar unendlicher Tiefe emporkommender Bass über die Tanzfläche, der trotz seiner gewaltigen Fülle messerscharf treibt. Charakteristisch für diesen Bass ist seine enge Verwandschaft mit dem analogen Kicksound der legendären Roland TR-808, mit der er den scharfen und kantigen Attack und die lange Ausklingphase gemein hat. Wie ein solch mächtiger Bassound programmiert wird erfährst Du im folgenden Tutorial.

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1. Oszillator 1 einstellen

1. Oszillator 1 konfigurieren

Lege eine neue MIDI-Spur an und lade in diese das Instrument „Analog“, ein virtuell-analogen Synthesizer, der unterschiedliche Eigenschaften legendärer Synthesizer vereint (1). Deaktiviere zunächst den Oszillator 2 (2). Stelle den Oktavregler auf -2 (3) und wähle eine Sinus-Welle (4). Je nach dem, wie prägnant das Attack-Geräusch sein soll, stell die Start-Tonhöhe des Oszillator mittels des PitchEnv Initial auf 90-100% (5) und die Time auf 5-10% (6).

 

Analog Filter Einstellungen

2. Analog Filter Einstellungen

 2. Filtereinstellungen

Sende nun den ersten Oszillation in den Filter 1. Nimm die Zuordnung unter F1/F2 in der Oszillator-Sektion vor (1). Aktiviere dann den Filter 1 (2). Um das Attack-Geräusch perkussiver zu gestalten, verwende den Lowpass 12 Filter (3), drehe die Resonanz auf 30-40% (4) und wählen eine geeignete Resonanzfrequenz zwischen 200 und 250 Hz (5).

 

Hüllkurven-Einstellungen im Analog

3. Hüllkurven-Einstellungen im Analog

3. Hüllkurvenverlauf

Wechsel nun in die Envelope-Sektion des Amps, um den Klangverlauf zu gestalten (1). Erhöhe den Sustain-Wert auf ca. 0.60 (2) und die Release-Zeit auf etwa 1 Sekunde (3). Erscheint Dir der Attack zu knackig und möchtest Du den Anschlag etwas weicher zu gestalten, erhöhe einfach die Attack-Zeit der Hüllkurve (4).

 

Oszillator 2 einstellen

4. Oszillator 2 einstellen

4. Oszillator 2

Aktiviere jetzt wieder den zweiten Oszillator (1) und wähle eine Sägezahnwelle aus (2). Die obertonreichere Sägezahnwelle gibt dem Gesamtklang auch über verschiedene Tonlagen hinweg ausreichend Kontur. Stimme auch diese wieder um 2 Oktaven nach unten (3). Verringere den Pegel des zweiten Oszillators, so dass dieser den Klang formt, aber nicht den ersten Oszillator maskiert. Aktiviere dazu den Amp2 (4) und regel mit dem Level den Lautstärkeanteil im Gesamtklang beider Oszillatoren (5).

 

Filter-Einstellungen im Oszillator 2

5. Filter-Einstellungen im Oszillator 2

5. Filtern

Sende als nächstes den zweiten Oszillator in den Filter 2 (1). Aktivere dazu den zweiten Filter (2) und selektiere den Lowpass 12 (3). Wieviel Kontur zum Gesamtklang beigesteuert wird, entscheidest Du über die Parameter Frequenz und Resonanz in der Filtersektion. Stelle die Resonanzfrequenz wieder auf 30% bis 40% (4) und wähle eine passende Filterfrequenz, so etwa zwischen 150 Hz und 300 Hz (5).

 

Kompressor und EQ Einstellungen

6. Kompressor und EQ Einstellungen

6. Kompressions-Effekt

Ein beliebter Effekt ist es, den Bassound von einer Note in die nächste „rutschen“ zu lassen. Lege dafür einen Kompressor hinter den Analog, um den Attack, aber auch den Sustain-Level stärker zu betonen (1). Programmiere eine extra Kickdrum-Spur (2) und route diese in den Sidechain des Kompressors (3). Mute anschließend die Drumspur in der Mixer-Sektion (4). Wähle eine moderate Ratio von etwa 2:1 und einen niedrigen Threshold zwischen -5 und -10 dB und eine mittlere Attack- und Release-Zeit (5). Je höher Du nun den Threshold des Kompressors einstellst, bei -20 dB oder mehr, desto stärker versinkt ein Ton in den nächsten (6).

Noch ein Tipp: Um den Sound richtig fett zu machen, lege noch einen EQ-Eight hinter den Kompressor und hebe die Frequenzen im Bereich um 140-150 Hz an (7).